Manfred Scholz am 4.9.2025:
Die Bemühungen um den Wert des Rednitztales darzustellen, zugänglich zu machen und gleichzeitig zu schützen, feiern (bei mir) 50-jähriges Jubiläum auf zwei Ebenen!
Der Verein Lorenzer Reichswald e.V. , der dessen Kommunen und Anlieger dieses Gebietes umfasst, richtete 1973 eine „Arbeitsgruppe Rednitztal“ ein „mit dem Ziel, das Rednitztal mehr als bisher der Öffentlichkeit zu erschließen, insbesondere einen durchgehenden Wanderwegentlang der Rednitz von Stein bis Penzendorf sicherzustellen…,in das Wegenetz einzubeziehen und damit den Erholungswert des Rednitztales zu verbessern“. Ebenso war die rechtliche und technische Sicherung und die Aufstellung von Hinweistafeln geplant.
Zu gleicher Zeit gründete sich (1973) der „Verein zum Schutz des Rednitztales“, anfangs um den Bau einer B2/ A77 zu verhindern, bereits mit der Satzung festlegte das Rednitztal insgesamt zu schützen und zu erschließen. Prof. Grebe u.a. fertigten für beide Vereine Gutachten, die den Wert und die Bedeutung des Tales betonten. Alternativen für die Lösung der Verkehrsprobleme und zum B2- Verlauf wurden diskutiert. (In beiden Vereinen konnte ich mitwirken).
Während sich die Rednitzplanungen der beiden Vereine bis dahin auf das Tal von Stein, bzw. Reichelsdorf bis Schwabach bezog, waren die Initiativen der Rednitzkonferenzen des Wasserwirtschaftsamts ab 1994 auf das Gebiet von der Schwarzach- bis zur Pegnitzmündung gerichtet. Die Karte von 1643 zeigt die historischen „Grenzflüsse“ Schwarzach (unten), Rednitz (links) und Pegnitz(oben) und grenzt damit unsere Perlenkette ab.


Die „Perlenkette Rednitztal“ wurde von mir 1995 erstmals so bezeichnet als ich die Zielpunkte einer Fahrradtour von der Schwarzach- bis zur Pegnitztour auf der der Karte mit blauen Kreisen, meine „Perlen“, kennzeichnete.
Zusammen mit dem Wasserwirtschaftsamt Nürnberg (Herr Keckl und Herr Briemle) luden wir ( Ich hatte als neu gewählter MdL einen entsprechenden Landtagsbeschluß erwirkt) zu mehreren Rednitzkonferenzen alle Beteiligten und Interessierten ein und führten mehrere Fahrten entlang der Rednitz durch.

Der Verein zum Schutz des Rednitztals führte inzwischen den Kampf gegen die B2neu/A77 weiter mit der neuen Vorsitzenden Anneliese Brouer – letztendlich erfolgreich!

Mit dazu bei trug eine Petition an den Landtag der zu einer Ortsbesichtigung mit der Staatsbauverwaltung und den beiden Berichterstattern des Landtags Dr. Manfred Scholz (SPD) und Dr. Markus Söder (CSU) führte. Beide stimmten für die B2-Ablehnung.

Den Begriff Perlenkette verwendete der Biologe Gerhard Brunner 2007 für einen VAG-Prospekt, der im südlichen Teil der Perlenkette zum Besuch einlud.
Im Buch „700 Jahre Industrieort Mühlhof“ (Hrsg ARV und H.v. Vogelstein) konnte ich sowohl die „Perlenkette Rednitztal“ als auch die Grenzwirkung der Rednitz zwischen dem Ansbacher Markgrafen und der Reichsstadt Nürnberg darstellen und beschreiben.
Die Besonderheit der Wässerung der Wiesen des Tales, die von Wässergemeinschaften der anliegenden Bauern seit Jahrhunderten (seit 1420) verbrieft und bis heute betrieben wird, wurde in die UNESCO-Liste 2017 als immaterielles Weltkulturerbe aufgenommen. Biologe Dr. Jörg Henninger hat das in seinem Buch „das Geschenk des Wassers“ (2023) liebevoll und detailliert beschrieben.

Das Wässerwiesenfest und das 50. Gründungsfest des Veireins zum Schutz des Rednitztales waren Anlass für Wolf Janeck, dem 2. Vorsitzenden des Vereins und Kümmerer für die aufgestellten Tafeln, Dr. Jörg Henninger und Dr. Manfred Scholz als Mitbegründer des Vereins und Festredner beim 50. Jubiläum zusammen das Projekt „Perlenkette Rednitztal anzugehen.
am 4.9.2025, M. Scholz






