Reichelsdorfer Rednitzinsel

Der unaufgeräumte Urwald

Die Rednitzinsel entstand ursprünglich aus der Ableitung von Wasser für den Wassergraben des Reichelsdorfer Schlosses, später dann hauptsächlich für die Bewässerung des „Unteren Grund Reichelsdorf“. Durch gelegentliche Überflutungen sieht der Wald für fremde Augen eventuell chaotisch aus, den das Wasserwirtschaftsamt jedoch bewußt nicht „aufräumt“. An der Nordostecke befindet sich das uralte Ingenieurkunst-Bauwerk für die Wasserumleitung zur Bewässerung der mit zum Weltkulturerbe zählenden Wässerwiesen.

Die Rednitzinsel in Reichelsdorf entstand ursprünglich aus der Ableitung von Wasser für den Wassergraben des Rei­chels­dorfer Schlosses. Als dessen Bau um 1336 be­gon­nen wurde, diente es unter anderem auch als Verteidigungs­an­lage für die Herren und ihre Gefolgschaft, also auch die Bauern in Rei­chelsdorf. Als solche wurde sie durch einen um das Schloß herumlaufenden Wassergraben ge­schützt, der gleichzeitig auch der Fischzucht diente. Das benötigte Was­ser wurde durch die Ableitung aus der Rednitz be­schafft und diente bald auch der Bewässerung der Wie­sen im „Unteren Grund“. Als mit der aufkom­menden Industrialisierung die Konkurrenz um das Was­ser (für die mit Was­serkraft an­getriebe­n­en Ma­schi­nen) grö­ßer wur­de, war es notwendig, klare Re­geln für Nut­zungs­zei­ten und Was­ser­meng­en aus­zuhan­deln.
So entwickelte sich mit der Zeit das aus­geklügelte Sys­tem der Wasserab- und Umleitung aus der Rednitz, mit zwei Wehren und ei­nem Überlaufwehr (siehe Kar­te), die von der historischen In­genieurkunst zeugen. Ab dem zweiten Wehr (obe­rer Kartenrand) wird heute das Wasser für die Wiesen­bewässerung in einem Rohr unter der Rei­chels­dorfer Hauptstrasse hindurch zu den Wiesen geleitet, wo es wiederum mit kleineren Weh­ren und Schüt­zen kontrol­liert über die Wie­sen ver­teilt wird.
Durch gele­gent­liche Überflutungen der Insel bei extremem Hochwasser sieht der Wald durch um­ge­stürzte Bäu­me und auf­getürm­tes Astwerk auf der Insel für fachfremde Augen unter Umständen chaotisch aus, doch das Wasserwirtschafts­amt „räumt“ dies bewußt nicht auf, sondern erhält dies als ökologische Nische.

Zugang:

Das Betreten der Insel erfolgt auf eigene Gefahr!

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