Weidners Baumsammlung aus fernen Ländern
Die um 1875 von der Familie Weidner meist aus den Amerikas importierten Bäume im Arboretum am Westufer sind sehenswert und gut dokumentiert. Gingko, Schwarzpappel, Christusdorn u.a.m. geben sich ein Stelldichein. Inzwischen schon in die Jahre gekommen fallen viele der exotischen Bäume wieder aus. Zugang am westlichen Ufer nur mit angemeldeten Führungen.
*Start des nördlichen Teils, später wollen wir auch einen südlichen Teil ausarbeiten.
Im Nürnberger Raum erfasste einen Industriellen die Begeisterung für das Anpflanzen exotischer Bäume. In einem Bericht der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft (DDG) e.V. zu ihrer Jahresversammlung aus dem Jahre 1935, die sie damals in Nürnberg abhielt, erscheint ein Exkursionsbericht zum „Park Weidner-Gerasmühle, Nürnberg“. Darin wird beschrieben, dass zur Befestigung der Flußufer der Rednitz der frühere Fabrikbesitzer Anton Wilhelm Weidner etwa 70 Jahre vor diesem Besuch (also ca. 1875) eine ganze Reihe fremdländischer Bäume entlang des Flusslaufes gepflanzt habe. Eine im Jahr 2002 von der Steiner Gymnasiastin Susanne Fath verfasste Facharbeit widmet sich einiger der dort gepflanzten Baumarten und erhebt dazu auch Informationen von Nachfahren der Fabrikantenfamilie Weidner. Demnach sollen die Bäume jedoch von Johann Lothar Weidner gepflanzt worden sein, der vermutlich zusammen mit dem Grafen Faber diese Exoten bestellt habe, da im Schlosspark der Faber-Castells ebensolche Baumarten gepflanzt wurden.
Ob Anton Wilhelm oder Johann Lothar Weidner, in jedem Fall kann man davon ausgehen, dass die damals gepflanzte Sammlung exotischer Bäume heute ca. 170 Jahre zählt und damit das eine oder andere Exemplar, gemäß der Art, schon in betagtem Alter ist. Einige Bäume haben ihren Lebenszyklus sogar bereits beendet. So auch eine alte Pappel, die vor wenigen Jahren einer Böe zum Opfer fiel, nachdem sie viele Jahre an ihrem mächtigen Stammfuss bereits ausgehöhlt war .
Mit Auflösung der Weidner’schen Industrieanlagen wurde die Wiese mit dem angrenzenden Uferstreifen, der das Arboretum beherbergt, an den Eibacher Bauern Peter Eberlein verkauft. Die Vorbesitzer wie auch Bauer Eberlein beklag(t)en, dass der Erhalt und besonders auch die Erneuerung des Baumbestandes (durch Nachpflanzungen) von Spaziergängern und Jugendlichen leider immer wieder durch Vandalismus verhindert wurde. Das Überleben dieses Arboretums steht also in den Sternen, doch einige der vor vielen Jahren gepflanzten Exoten wird vielleicht die gegenwärtige Generation an Besuchern überdauern, sofern wir alle dazu beitragen, diesen bemerkenswerten Uferwald an der Rednitz zu erhalten.
(Teile dieses Textes sind ein Auszug aus einem ausführlicheren Kapitel des Buches „Das Geschenk des Wassers – Die Rednitz-Wässerwiesen und ihre Menschen“ von Jörg Henninger, Fahner-Verlag, ISBN 9-78394225176-1)
Zugang:
Das Arboretum ist Privatbesitz und nur von der Gerasmühler Strasse aus zu erreichen. Der Weg durch das Arboretum ist nur ein Fußpfad, der nicht durchgängig ist. Fahrradfahrer sollten hier nicht verkehren.
Das Betreten dieses Geländes ist ausdrücklich auf eigene Gefahr. Viele der exotischen Bäume sind bereits am Ende ihres natürlichen Zyklus angelangt und Äste können jederzeit herunterfallen. Bitte bleiben Sie unbedingt auf dem ausgetretenen Pfad und schonen Sie den Waldboden!
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